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Cholesterin verstehen

Mehr als 70% der Bevölkerung ab 25 Jahre haben einen Cholesterinspiegel der über dem Richtwert von 190 mg/dl liegt. Dies fand das Robert-Koch-Institut in der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1, RKI 2013) heraus. Und obwohl alle von der sogenannten Wohlstandskrankheit Cholesterin wissen, weiß kaum jemand, was die Bedeutung von Cholesterin im Körper ist, was Cholesterinwerte über die eigene Gesundheit aussagen oder wie man Cholesterin senken kann. Dieser Artikel beantwortet die wichtigsten Fragen.

Was ist Cholesterin?

Cholesterin ist eine dem Fett ähnelnde Substanz, die vom Körper gebildet wird, die die Stabilität der Plasmamembran fördert und zusammen mit Proteinen Signalstoffe in die Zellmembran transportiert und von dort wieder abtransportiert. Dafür wird das Cholesterin an Lipoproteine gebunden, deren zwei Hauptgruppen, HDL und LDL, eine unterschiedliche Dichte aufweisen.

HDL steht für „High Density Lipoprotein“ und wird oft als „gutes Cholesterin“ bezeichnet. Das liegt daran, dass es Cholesterin zur Leber befördern kann, wo es unschädlich gemacht und aus dem Körper entfernt wird. LDL hingegen, das „Low Density Protein“, transportiert Cholesterin in die Zellen. Wenn der Bedarf an Cholesterin in den Zellen gedeckt ist und ein Überschuss vorhanden ist, kann sich Cholesterin in den Arterien ablagern. Auf Dauer können erhöhte LDL-Werte daher unter Umständen die Arterien verstopfen.

Wer einen Cholesterintest beim Arzt oder Apotheker durchführen lässt, wird neben HDL- und LDL-Werten auch seinen Gesamtcholesterinwert erfahren. Obwohl die Normwerte je nach Alter und Geschlecht variieren, empfehlen die meisten Fachgesellschaften, den Gesamtcholesterinwert unter 200 mg / dl zu halten. Dabei ist es wichtig, auf das Verhältnis von HDL zu LDL zu achten. Grundsätzlich gilt, je höher der HDL-Wert und je niedriger der LDL-Wert, desto besser.

Ist Cholesterin eine Wohlstandskrankheit?

Oft wird ein erhöhter Cholesterinspiegel mit einem übermäßigen Lebensmittelkonsum in Verbindung gebracht. Tatsächlich aber hat das Cholesterin, das man über Nahrung zu sich nimmt, nur einen geringen Einfluss auf den Spiegel, da der größte Teil des Cholesterins in unserem Blut vom Körper selber produziert wird. Alter, Geschlecht, Ethnizität und familiäre Belastung sind ebenfalls mögliche Faktoren, die den Cholesterinspiegel beeinflussen.

Das heißt natürlich nicht, dass man, wenn man überhöhte Cholesterinwerte hat, nicht auf seine Ernährung achten sollte. Denn ein Übermaß an gesättigten Fettsäuren und Trans-Fettsäuren, eine ungesunde, einseitige Ernährung, Übergewichtigkeit und Fettleibigkeit sind Faktoren, auf die man selber Einfluss nehmen kann und die Cholesterinwerte steigern können.

Was kann man gegen einen erhöhten Cholesterinspiegel tun?

Wer sein Cholesterin senken möchte, hat viele Möglichkeiten, dies auf natürliche Art und Weise zu tun. Neben den hier genannten Maßnahmen sollte man aber auf jeden Fall einen Arzt zu Rate ziehen, der die jeweiligen Werte detailliert interpretieren und die beste Vorgehensweise nennen kann.

Grundlegend für die allgemeine Gesundheit und die Herzgesundheit im Besonderen ist natürlich ein „gesunder“ Lebensstil. Das Rauchen und den Alkoholkonsum einzuschränken und sich ausreichend zu bewegen ist ein guter Anfang. Auch eine ausgewogene Ernährung ist empfehlenswert, denn durch sie versorgt man den Körper mit vielen wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen, die dieser benötigt, um funktionieren zu können.

Wenn man Cholesterin senken oder seinem Körper etwas Gutes tun möchte, sollte man außerdem auf die Qualität des Fetts achten, das man zu sich nimmt. Ungesättigte Fettsäuren, die unter anderen in Nüssen, fettreichem Seefisch und Pflanzenölen in hohem Gehalt enthalten sind, sollten vorgezogen, wären gesättigte Fettsäuren in fettreichen Fleisch- und Milchwaren begrenzt verzehrt werden sollten.

Cholesterin zu verstehen ist also nicht schwer – es gilt lediglich, sich darüber zu informieren und seinen Lebensstil und die Ernährung bewusster zu gestalten. Und mit dem Lesen dieses Artikels haben Sie einen ersten Schritt bereits getan. Ihr Körper wird es Ihnen danken!