Anleitung zum intermittierenden Fasten
Jeder, der sich mit dem Gedanken befasst, diese potentiell sehr gesunde Methode des Fastens auszuprobieren, sollte zunächst sorgfältig sein Leben betrachten und prüfen, ob es der richtige Zeitpunkt ist, sein Ernährungsverhalten von Grund auf umzustellen.
Gesund und ausgeglichen sollte man sein, wenn man startet, das ist das beste Rüstzeug, um alle Vorteile zu genießen.
Wie geht man am besten vor?
Wer sich sanft an das intermittierende Fasten heranwagen möchte, kann folgendermaßen vorgehen. Zunächst gewöhnt man sich sogenannte Zwischenmahlzeiten ab und beschränkt sich auf die Hauptmahlzeiten. Ist dieses Verhalten zur Gewohnheit geworden, beginnt man damit an jedem zweiten Tag eine Mahlzeit des Tages wegzulassen. Wenn das gut gelingt, kann man dann zwei Mahlzeiten auslassen.
Je nachdem, welche Form des intermittierenden Fastens angestrebt wird, erweitert man seine Essenspause auf 24 Stunden oder wechselt vom 2-Tages-Rhythmus zum 1- Tages-Rhythmus.
Wir essen oft unbewusst
In unserer modernen Welt vertilgt man oft gerne mehrmals am Tag unbewusst und fast nebenbei den einen oder anderen Snack. Längere Zeit nichts zu essen bedeutet dagegen für viele Menschen subjektiv empfundenen Stress. Und tatsächlich ist es auch eine Art Stress für den Körper, denn unsere Zellen werden dabei in einem geringen Maße irritiert bzw. gestresst.
Und genau dies kann uns gut tun: Ähnlich wie beim Sport , trainiert dieser milde Stress die Zellen und macht unseren Körper widerstandsfähiger gegen heftigere Stressfaktoren wie Krankheiten (Prinzip der Hormesis). Und tatsächlich werden Risikofaktoren für Alzheimer, Diabetes, Herzkreislaufkrankheiten und viele weitere Erkrankungen durch eine gesenkte Mahlzeitenfrequenz gesenkt.
Integration in den Alltag
Diese Form intermittierenden Fastens lässt sich wunderbar in den Alltag integrieren, spart Kosten und ist sehr praktisch. Durch das Weglassen einzelner Mahlzeiten gewinnt man an Flexibilität, spart Zeit und Kalorien.
Vor allem Berufstätige, denen in ihren Pausen nur Kantinenessen oder der Gang zum Schnellimbiss bleibt, könnte diese Vorgehensweise erheblichen Nutzen bringen. Fragen wie, „Was soll ich denn zum Essen mitnehmen?“ oder „Was soll ich denn jetzt Essen? “ gehören damit der Vergangenheit an.
Intermittierendes Fasten & Sport
Grundsätzlich braucht man sich auch nicht zu scheuen, vor dem Training, nichts zu essen. Und tatsächlich ist das Training auf nüchternen Magen eine der besten Fatburning-Strategien überhaupt.
Einige Menschen müssen sich aber wirklich erst daran gewöhnen, beim Training nur auf die Energiereserven ihres Körpers zurückzugreifen (und nicht auf die direkte Energie aus der vorangegangen Mahlzeit). Doch dies lohnt sich auf jeden Fall, denn wenn man erst einmal zu einem effizienten Energieverbrenner geworden ist, kann man auch „nüchtern“ auf hohem Niveau und ohne Leistungseinbußen trainieren.
Nichtsdestotrotz: Dies ist neben einer notwendigen Gewöhnung auch vom individuellen Wunsch und Empfinden abhängig. Wem also beim Training auf nüchternen Magen flau wird, der ist mit Essen vor dem Training natürlich auch auf einem guten Weg.
Psychologische Aspekte
Der Erfolg beim intermittierenden Fasten hängt in erster Linie nicht von einer Ernährungsumstellung ab. Das kommt vielen Menschen entgegen. Lieblingsspeisen dürfen weiterhin gegessen werden und auch sonst gibt es keine Einschränkung hinsichtlich der Lebensmittelauswahl.
Das steigert die Motivation. Zudem fällt es vielen Menschen schwer, sich während einer Mahlzeit in der Menge zu beschränken. Nach dem ersten Bissen kann erst aufgehört werden, wenn der Bauch spannt und man mehr als nötig gegessen hat.
Es fällt vielen leichter eine oder zwei Mahlzeiten wegzulassen, dafür dann aber keine Mengenbeschränkungen während der Essensphase einzuhalten. Wenn man weiß, dass am Ende des Tages oder am nächsten Morgen eine reichhaltige Mahlzeit genossen werden darf, fällt das Verzichten für wenige Stunden viel leichter.
Wer dann nicht doppelt oder dreifach zuschlägt, der nimmt dadurch garantiert weniger Kalorien zu sich als bei der bisherigen Ernährungsweise aus drei oder noch mehr Mahlzeiten pro Tag.